Rezensionen
Hier bekommt ihr von mir ausgewählte Buchempfehlungen und dazugehörige Rezensionen anderer Autorinnen und Autoren.
Mainstream Titel werde ich noch in Ausnahmefällen empfehlen und bewerten. Ich nehme keine Rezensionsexemplare an, da meine Empfehlungen unabhängig sein sollen. Gerne dürfen LeserInnen, AutorInnen und Independent Verlage mir aber Bücher vorschlagen. Wenn diese mich reizen, kaufe ich sie und werde - sobald ich dazu komme und wenn mir die Geschichte gefällt - hier eine Empfehlung aussprechen.
Disclaimer: Alle im folgenden angeführte Rezension geben einzig und alleine meiner persönliche Meinung wieder.
Die Schattensammlerin Teil 1
Hörspiel von T.S. Orgel
Es hat ein wenig gedauert, bis ich mir das Hörspiel "Die Schattensammlerin Teil 1" von T.S. Orgel komplett anhören konnte.
Gestern war es dann so weit und die anfängliche Begeisterung, die schon nach wenigen Minuten aufgekommen war, hält bis zur letzten Sekunde an. Und das, obwohl ich an sich kein großer Fan von historischen Stoffen bin.
Die beiden Autoren nutzen das Setting von Frankfurt im Jahr 1830 um eine spannende Mystery Geschichte rund um die Museumsmitarbeiterin Millicent Wohl zu spinnen.
Was wie ein Krimi mit dem Diebstahl eines Schädels (ich verrate hier nicht welcher) beginnt, wandelt sich schnell in eine Phantastische Geschichte in der (neben bekannten Persönlichkeiten aus der deutschen Geschichte) auch die Freimaurer, Illuminaten und viele andere Themen verpackt werden. Richtig gut gefällt mir, wie die Autoren den Spagat zwischen Phantastik und der Realität des 19. Jahrhunderts spannen. Sei es das Bild der Frauen, Rechte von Minderheiten, Umgang mit Fremden und einiges mehr.
Eine Geschichte mit so vielen Themen birgt das Risiko sich zu verzetteln. Nicht so in diesem Fall. Die Autoren verzichten auf unzählige Handlungsstränge und lassen alles rund um Milli passieren. Milli zeichnen sie als selbstständige, energische und Durchsetzungsstarke Frau, die dadurch in der Gesellschaft öfters aneckt.
Zusammen mit Abaris und Heinrich, den beiden Angestellten des Geheimrats Goethe, ergibt sich ein wundervolles Trio Infernale. Seit Langem nicht mehr so durchwegs liebenswerte und sympathische Charaktere miterlebt.
Dazu der eine oder andere schräge Nebencharakter wie Millis Tante oder der verbohrte Polizeihauptmann, der mit seinen Ermittlungen nicht mehr daneben liegen könnte. Das alles wird immer wieder mit Subtilem, und zur Szene passenden, Humor garniert, der auch den einen oder anderen Seitenhieb auf die heutige Zeit mit sich bringt. Als Beispiel nenne ich nur den Satz " würdest du Kleider tragen wollen, auf denen außen der Name des Schneiders steht?"
Ich habe das Hörspiel durchwegs mit Begeisterung gehört und freue mich schon auf Teil 2
T.S. Orgel – Die Schattensamlerin Teil 1
Randomhouse Audio
Ein Audbile Original
CD Ausgabe: 9783837158212
Offizieller Klappentext:
Frankfurt am Main, im Jahr 1830. Während eines rauschenden Fastnachtsballs wird Millicent Wohl, eine junge und wissbegierige Frau, plötzlich Zeugin eines brutalen Raubüberfalls in einem Museum. Eine schwarze Gestalt eilt an ihr vorüber – und verschwindet im Nichts. Milli versucht den Diebstahl aufzuklären, doch niemand glaubt ihren Hinweisen. Da erhält sie Hilfe von unerwarteter Seite: der alte Goethe ist inkognito in Frankfurt, und der Dichterfürst hat ein großes Interesse an der Wiederbeschaffung des Diebesguts. Eine atemlose Jagd auf finstere Mächte und Sagengestalten beginnt …
Der Hörspielerfolg vom SPIEGEL-Bestseller-Autorenduo T. S. Orgel – jetzt auch als Roman
Frankfurt, 1830: Im Keller eines Museums verschwindet ein Schädel, und die Spur führt eine junge Frau ins finstre Herz alter Mythen und Legenden
Ein historischer Mystery-Krimi für alle Fans von Markus Heitz’ »Die Meisterin« und Brigitte Riebes »Die Pestmagd«
König und Meister
von Theresa Hannig
Theresa Hannig hatte ich bis her als Science-Fiction Autorin am Radar, die sich nicht davor scheut in ihren Romanen sozialkritische Themen anzusprechen und zu verarbeiten. Ziemlich überrascht war ich daher, einen ihrer Romane in der Rubrik "Horror" einer lokalen Buchhandlung zu entdecken. Das wirklich schön gestaltete Hardcover aus der Edition Roter Drache ist mir zuerst optisch aufgefallen, bevor ich den Namen der Autorin überhaupt gelesen habe. Ein ansprechendes Cover, dazu ein schön gebundenes Buch mit Lesebändchen und der toll gestaltete Schutzumschlag machen das Werk schon haptisch zu einem absoluten Erlebnis für Büchersammler.
Bleibt die Frage: Kann Theresa Hannig auch Horror? Einfach Antwort – keine Ahnung.
Denn die lieben Buchhändler haben den Titel, vermutlich aufgrund des "gruseligen" Titelbildes, schlicht und einfach falsch einsortiert. Den Hinweis "Mysterythriller", der vorne am Umschlag steht, wurde scheinbar ignoriert. Aber das tut dem Lesegenuss keinen Abbruch, denn Theresa Hannig schafft es, für Spannung zu sorgen, ohne dabei auf die klassischen Grusel oder Horror Elemente zurückgreifen zu müssen.
Die Geschichte beginnt einfach und trotzdem mitreißend. Die Protagonistin, Ada, sitzt bei ihrem Vater im Auto. Schnell spürt man als Leser, dass irgendetwas nicht stimmt. Die Stimmung zwischen Ada und ihrem Vater ist angespannt. Jedoch nicht, wegen eines Streits, sondern aufgrund von Verhaltensweisen, die jeder am anderen hasst. Sie scheinen gefangen in einer Spirale aus gegenseitiger Abhängigkeit und hegen gleichzeitig offensichtliche Abneigungen gegeneinander. Schnell hat mich Theresa Hannig mit ihren eindringlichen Beschreibungen in den folgenden Strudel an Ereignissen gezogen. Ein Autounfall ist der Beginn einer Geschichte, die sich zwischen Familiendrama, Selbstfindung, Krimi und übernatürlichem Grusel bewegt, ohne dass eines dieser Elemente unpassend wirkt.
Wie auch in ihren Science-Fiction-Romanen "Die Optimierer" und "Die Unvollkommenen" schafft es die Autorin ihre Protagonisten in kürzester Zeit so zu beschreiben, dass man als Leser förmlich in sie hineinkippt. Um einem den Bettler Elvis oder die alte Else ans Herz wachsen zu lassen benötigt die Autorin keine seitenlangen Beschreibungen. Ihre Charaktere beschreibt sie in wenigen, knappen Sätzen so eindringlich, dass man glaubt sie bereits seit Hunderten Seiten zu kennen.
Die Spannung entsteht weniger aus den, von außen einwirkenden Ereignissen, sondern aufgrund dem, was in den Charakteren vorgeht. Als Leser will ich wissen, was sie denken, fühlen, was sie antreibt und wohin sie gehen.
Um die Frage von oben noch mal aufzugreifen. Kann Theresa Hannig Horror? Auch wenn dieser Roman kein klassischer Genrebeitrag ist, lautet die Antwort am Ende Ja. Denn der Horror, der aus dem Zusammenspiel der einzelnen Familienmitglieder entsteht, ist eindrücklicher als so manche explizite Darstellung in vielen Genreklassikern.
König und Meister ist ein wundervolles Buch, dass sich mit einer Familie befasst, in der jeder seine persönlichen Geheimnisse mit sich schleppt. Wunderbar geschrieben, spannend erzählt, kann ich den Roman ohne Einschränkungen empfehlen.
Theresa Hannig – König und Meister
Edition Roter Drache
Printausgabe: 9783968150147
EBook: 9783964260628
Hörbuch: 9783732456239
Offizieller Klappentext:
Ada König will herausfinden, was diese wichtige Sache ist, die ihr Vater ihr erzählen wollte, kurz bevor er das Lenkrad herumriss und die Welt ins Chaos stürzte. Was hat es mit dem 'Verbrannten Mann' auf sich, der Ada seit dem Autounfall verfolgt, und wieso träumt sie von Else, der alten Frau aus dem Dorf, die sich an nichts erinnert und doch nie vergisst, die Walnüsse aufzusammeln, die der Meister im Garten des Königs fallen lässt. „Du glaubst doch nicht, dass so ein Pakt über Leben und Tod ohne Gegenleistung geschlossen wird. Jeder weiß das. Jeder muss bereit sein, den Preis zu zahlen.
Die letzte Erscheinung
von Melanie Vogltanz
Zur Zeit scheine ich hauptsächlich Horror Romane von deutschsprachigen Autorinnen zu lesen. Etwas, das ich all jenen die damit noch keine Erfahrung gemacht haben, schwerstens ans Herz lege. Dieses Mal ist es ein kleines Taschenbuch (oder fast schon Büchlein) von der Wiener Autorin Melanie Vogltanz, erschienen im Rahmen der Grusel Thriller Reihe des Blitz Verlages.
So unscheinbar das Buch von außen wirkt, so umwerfen ist sein Inhalt. Melanie Vogltanz braucht keine breit angelegte Weltuntergangs Story, keine wilden Monster und schon gar keine unübersichtliche Riege an Protagonisten, um eine mysteriöse, gruselige und vor allem mitreißende Geschichte zu erzählen.
Den Roman um den, von Schicksalsschlägen gebeutelten, Martin Riedmann hat mich von der ersten Seite an gepackt. Mit wenigen Sätzen wirft sie ihre Leser mitten in die Ereignisse und treibt diese von einem Höhepunkt zum nächsten. Sie jagt Martin von einer lebenserschütternden Katastrophe in die nächste, ohne dabei jemals übertrieben oder gar unglaubwürdig zu werden. Die Geschichte bleibt – im Rahmen dessen, dass es sich nun mal um einen Horror Roman handelt – glaubwürdig. Trotz des geringen Umfanges nimmt sich die Autorin Zeit ihre Protagonisten, aber auch die Nebencharaktere gründlich zu charakterisieren, sodass ich mit jedem einzelnen davon mitfühlen konnte. Dies führt auch dazu, dass die Schicksalsschläge bei mir als Leser einen Eindruck hinterlassen. Ich fühlte mit Martin, wünschte ihm, bis zur letzten Seite, dass seine Geschichte doch noch eine gute Wendung nehmen sollten.
Melanie Vogltanz baut die Spannung konsequent auf, bis zum Höhepunkt und dem darauf folgenden Abschluss, der mich mit einem bösen Twist völlig unvorbereitete getroffen hat. Ähnlich wie es Nicole Siemer mit Epiphanie zustande gebracht hat, lässt auch Melanie Vogltanz mich am Ende mit einer großen Frage zurück. Was war real, was hat sich nur im Kopf von Martin abgespielt? War das jetzt Horror oder doch ein psychologisch tief greifender Thriller?
Auf jeden Fall ist "die letzte Erscheinung" ein faszinierender, spannungsgeladener Roman, der mir auch nach der letzten Seite noch länger im Kopf bleiben wird. Eine absolute Leseempfehlung und ein weiterer Beweis, dass es keine angloamerikanischen AutorInnen braucht, um guten Horror zu schreiben.
Melanie Vogltanz – Die letzte Erscheinung
Printausgabe: nur direkt beim Verlag
eBook: ohne ISBN / ASIN: B093HC543D bei allen gängigen Onlineshops erhältlich
Blitz Verlag – Reihe Gruselthriller
Offizieller Klappentext:
Können Sie Ihren Sinnen wirklich trauen
Seit seiner Kindheit erscheint Martin Riedmann eine hundsköpfige Gestalt, die außer ihm niemand sonst wahrnimmt. Sie spricht nicht, sie handelt nicht, doch auf jeden ihrer Besuche folgt eine Katastrophe. Unfälle ereignen sich, Menschen sterben. Ist die Erscheinung Warnung oder Verursacher? Fluch oder Segen? Oder haben die Menschen in Martins Umfeld recht? Ist das, was er sieht, nur das Ergebnis einer unbehandelten Psychose?
Martin lernt, mit der ständigen Bedrohung zu leben, bis ihm klar wird, dass diese Erscheinungen einen Countdown darstellen.
Und die Zeit läuft ab.
Eine surrealistische Horrorerfahrung, in der nichts ist, wie es scheint.
Epiphanie
von Nicole Siemer
Nicole Siemer hat mich schon mit ihrem Erstlingswerk Akuma überzeugt, dass in ihr nicht nur Talent, sondern eine ziemliche Menge erschreckender Ideen stecken. Ihre Romane, wie auch ihre Kurzgeschichten und Novellen, sind oft schwer zu definieren und gerade das macht sie so interessant.
Wie auch ihre früheren Geschichten ist Epiphanie in der Stadt Grubingen angesiedelt. Dieser Ort hat alles was man für eine zünftige Gruselgeschichte benötigt. Groß genug, um Urban zu sein, einen weitläufigen Wald um auch in der Natur Schrecken zu erleben und ausreichend skurrile Einwohner um immer wieder neue Geschichten zu finden. In dieser kleinen Stadt scheint alles möglich zu sein, allerdings sehr selten etwas Gutes.
Nicole Siemers neuester Roman, der vom Verlag als Psycho-Horror bezeichnet wird, fängt recht klassisch an. Wir haben einen vermeintlichen Mörder, der verhaftet wurde und einen Psychiater mit der Aufgabe zu analysieren, ob er schuldfähig ist. Was schnell in eine mittelmäßige Krimihandlung über den Armen, in seiner Kindheit gequälten jungen Mann ausarten könnte, nimmt aber schnell eine unerwartete Wendung. Denn wie so oft in Nicole Siemers Romanen, ist die Grenze zwischen Wirklichkeit und Phantastik eine sehr dünne.
Erschreckt (ja fast schon verstört) hat mich die detaillierte Charakterisierung der beiden Protagonisten. Phillip Meiners, der Psychiater, der das Gutachten erstellen soll, trägt seine eigenen dunklen Geheimnisse mit sich und wirkt dabei stellenweise gefährlicher als Eddie, der Täter, den er analysieren soll. Die Handlung, die uns von Eddies Kindheit bis zu seiner Verhaftung führt, hat mich als Leser vom ersten Moment an gepackt. Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite aufrecht und am Ende wartet ein Twist auf die LeserInnen, der nicht vorhersehbar ist. Ein rundum gelungener Psycho-Horror (im Nachhinein gesehen wirklich eine passende Genrebezeichnung) der die LeserInnen am Ende mit der Frage zurücklässt, wer nun wirklich das mordende Monster war?
Auch mit Epiphanie schafft die Autorin den Spagat zwischen psychologischem Spannungsroman, Thriller, Horror ohne dass ihre Geschichte dabei zu einem unzusammenhängenden Flickwerk wird. Der Roman packt von der ersten bis zur letzten Seite, liefert eine zufriedenstellende Auflösung und lässt trotzdem Fragen offen, die den LeserInnen noch lange im Kopf bleiben.
Nicole Siemer – Epiphanie
Printausgabe: ISBN 9798574877197
eBook : ISBN 9783752124866
Empire Verlag
Offizieller Klappentext:
Sieh, was du getan hast, Eddie!
Der forensische Psychiater Doktor Phillip Meiners soll Eddie Quinn, einen vermeintlich psychisch gestörten Serienmörder, begutachten und dessen Schuldfähigkeit beurteilen. Im Gefängnis von Grubingen treffen die Männer zum ersten Mal aufeinander.
Eddie schwört auf seine Unschuld. Immer wieder erwähnt er eine Gestalt, die er den „Unheimlichen Mann“ nennt. Er ist bereit, Meiners seine Geschichte zu erzählen. Doch er warnt ihn auch. Hat der unheimliche Mann ihn erst einmal bemerkt, wird er bleiben. Und er wird jeden umbringen, der sich zwischen sie drängt.
Sitzung für Sitzung wird Doktor Meiners tiefer in den Fall hineingezogen, erkennt Parallelen zu Eddie, denn wie dieser, trägt auch er eine Bürde. Schon bald beginnt Meiners zu zweifeln. Ist Eddie tatsächlich unschuldig? Gibt es den unheimlichen Mann? Und falls ja ...
Psycho-Horror, der unter die Haut geht.
All Horrors Eve
von Tanja Hanika
2018 war "Der Angstfresser" der erste Roman, den ich von Tanja Hanika gelesen habe. Seitdem ist für mich jedes neue Buch der deutschen Horrorautorin ein Pflichtkauf. Auch der neueste Streich, erschienen unter dem Titel "All Horrors Eve" lag binnen weniger Tage nach der Veröffentlichung bei mir zu Hause. Gerade weil der Saisonale Roman schon jetzt im Sommer auf die LeserInnen losgelassen wurde, habe ich mich gleich darüber hergemacht.
So viel vorne weg: Wieder einmal hat es Tanja Hanika geschafft meine Erwartungen nicht zu erfüllen und mich trotzdem uneingeschränkt zu überzeugen. Stilistisch gibt es an ihren Geschichten nichts auszusetzen. Die Autorin hat eine klare, schnörkellose Sprache und bringt die Dinge auf den Punkt. Das führt auch dazu, dass ihre Romane meist um die 200 Seiten oder darunter haben. Langes Vorgeplänkel gibt es bei ihr nicht. Kaum schlägt man die erste Seite auf, ist man mitten in der Handlung. Trotzdem vergisst sie nicht darauf, die Protagonisten einzuführen und jeden Einzelnen zu einer klar erkennbaren Person zu machen. Dies geschieht aber eben nicht in ausufernden Vorgeschichten, sondern im Laufe der Handlung.
Und damit zur Erklärung meiner Aussage von vorhin. Erwartet habe ich, auch aufgrund des Klappentextes, einen geradlinigen Horrorroman, dessen Fokus auf dem beschriebenen Spukhaus liegt. Aber wie immer in der Vergangenheit, setzt die Autorin auf Überraschungsmomente. Nach dem ziemlich heftigen Anfang, der manche LeserInnen sicherlich schockieren wird (Spoilerwarnung: Tanja Hanika macht in ihren Geschichten auch vor Kindern nicht halt) gibt es einen radikalen Schwenk der Handlung. Tanja Hanika führt uns in den einzelnen Kapiteln durch unzählige Halloweenmythen und verbindet diese zu einer spannenden Gesamtgeschichte bis am Ende, auch das wieder unerwartet, der Bogen zum allerersten Kapitel gespannt wird.
Dabei spielt die Autorin gekonnt mit Erwartungen. Denn immer wieder nimmt sie Klischees zur Hand, baut die Geschichte soweit auf bis man sich denkt "alles klar, was jetzt passiert" nur, um dann eine unerwartete Wendung einzubauen.
Bei mir hat Tanja Hanika damit gewonnen. Ein toller, kurzweiliger Roman, den ich in zwei Abenden durch hatte. Für Horrorfans eine definitive Empfehlung.
Tanja Hanika - All Horrors Eve
Printausgabe: ISBN 97837543-04181
eBook : ISBN 9783752146035
Offizieller Klappentext:
Halloween ist die eine Nacht im Jahr, in der man Fledermäuse quietschen und Totenköpfe mit den Zähnen klappern hört, in der der eigene Schatten einen erschreckt und gruselige Musik durch die Straßen weht. An Halloween erscheint alles möglich, wenn man einen Friedhof betritt, die Kerze im ausgehöhlten Kürbiskopf ausbläst oder Gläserrücken spielt.« Hailey kann es kaum erwarten, das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Spukhaus zu besuchen, um am Halloweenabend die angeblich nie zuvor bestandene Challenge zu meistern. Ihre beste Freundin Ella hingegen freut sich mehr auf die anschließende Studentenparty, die ihre eigenen Überraschungen für die beiden Freundinnen bereithält. Um sich die letzten Tage bis dahin zu vertreiben, erzählen sie sich Gruselgeschichten, testen den Mythos »Never blow out a Jack O’Lantern!« und stellen sich ihren Ängsten mit Gläserrücken, einem Verstecken-und-Erschrecken-Spiel und vielem mehr. Ein etwas pikaresker Horrorroman für Halloweenfreunde über Mut und Mutproben. Triggerwarnungen: Blut, Gewalt, Leichen, Verwesung, Tod. Eine genaue Auflistung über die Content Notes einzelner Kapitel befindet sich im Buch.